Geschichte

Der Ampelograph Pierre Galet veröffentlichte bereits früh seine These, dass die weißen Rebsorten aus einer Mutation roter Sorten entstanden. Eine Festlegung des Zeitpunkts, ab wann auch Weißweine hergestellt wurden, ist derzeit nicht möglich. Schriftliche Zeugnisse von Weißwein liegen jedoch bereits aus dem antiken Griechenland vor. Ein griechischer Arzt sprach dem Wein im Allgemeinen heilende Wirkungen zu und setzte ihn als Desinfektionsmittel, als Schmerzmittel und bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein.

Die Römer übernahmen später viele der griechischen Weinbautechniken. Die Eroberung nördlicher Regionen führte zur Erschaffung von Weinbergen bis an den Rhein und die Mosel. Motor des europäischen Weinbaus waren die Klöster. Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich der Qualitätsweinbau auch in Gebieten aus, in denen die Winzer bislang durch zu hohe Temperaturen bei der Vergärung auf technische Schwierigkeiten stießen.





Herstellung

Weißwein ist ein aus hellen Weintrauben hergestellter Wein.
Weißweintrauben werden nach der Weinlese zuerst von Stielen und Blättern befreit. Danach werden die Trauben so schnell wie möglich gekeltert, das heißt, die Trauben werden durch eine Presse (Kelter) zerquetscht, damit der Saft aus den Trauben austreten kann. Dabei ist so schonend wie möglich vorzugehen, damit die Traubenkerne nicht zerdrückt werden und damit unerwünschte Bitterstoffe/Tannine entstehen. 

Wie so oft gibt es jedoch eine Ausnahme: den Blanc de Noir (franz. wörtlich: „Weißer aus schwarzen“). Das ist die französische Bezeichnung für einen aus Rotweinsorten gekelterten weißen Wein.

Der Saft der meisten Weinbeeren ist hell, unabhängig davon, welche Farbe die Schale hat, da die Farbstoffe der Traube nahezu vollständig in der Haut sitzen. Wird der Saft vor der Gärung von den Schalen getrennt, erhält man hellen Wein. Der Wein wird nur rot, wenn diese Farbstoffe aus der Haut gelöst werden. 




Rebsorten

Für viele Rebsorten, aus denen Weißwein gewonnen wird, sind die Bedingungen in kühleren Regionen optimal. Der Grund dafür ist, dass Weißweintrauben weniger Licht und Wärme benötigen als die meisten Rotweintrauben, um den optimalen Reifegrad zu erlangen.

Bekannte und beliebte Rebsorten, aus denen weltweit vorzügliche Weißweine hergestellt werden, sind zum Beispiel Sauvignon Blanc, Riesling, Weißburgunder und Chardonnay sowie eine ganze Reihe weiterer Rebsorten.





Lagerung

Fast 80 % der Weißweine sind für den schnellen Genuss hergestellt und sollten innerhalb von zwei Jahren konsumiert werden.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Nur die wenigsten Menschen verfügen überhaupt über eine geeignete Lagerstätte.
Weißwein kann aber bei sachgemäßer Lagerung eine beträchtliche Zeitspanne überdauern. Ob und wie lange sich ein Weißwein aufbewahren lässt, hängt von folgenden Faktoren ab: Alkoholgehalt, Zuckergehalt, Säure, Sulfite und die Rebsorte.
Manche Rebsorten lassen sich besser lagern als andere.





Genuss

Weißweine sollten zwischen 6 – 8 C° genossen werden.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten - zumindest angeregt diskutieren. Gourmets und Weinliebhaber versuchen seit Langem eine Formel für die Harmonie zwischen Essen und Wein zu finden. Das Ergebnis ist meistens dasselbe: Einzig und allein der individuelle Geschmack und die persönliche Definition von Genuss entscheiden darüber, welcher Wein zu welchem Essen passt.