Geschichte

Bei Schaumwein handelt es sich um einen Sammelbegriff. Daher kann in diesem Zusammenhang keine exakte Entstehungsgeschichte genannt werden. Jedes Herkunftsland hat seinen eigenen Namen für den beliebten Schaumwein. Ihren Beginn fand die Schaumweinherstellung aber beim Champagner, der bereits seit dem Mittelalter in der Champagne angebaut und hergestellt wurde. Nachweislich füllten Mönche schon um 1540 absichtlich unvollständig vergorene Weine im kühlen Herbst in Flaschen ab, verkorkten sie mit den damals neu entdeckten Eichenkorken und sicherten die Korken mit Schnüren am Flaschenhals. Im warmen Frühling gärte der Wein weiter und die Kohlensäure war in den Flaschen gefangen.

Voilà: Die ersten Schaumweine waren geboren!




Herstellung

Ein besonderes Merkmal des Schaumweins ist, dass er immer eine zweite Gärung durchläuft. Die zweite Gärung macht aus einem Grundwein einen Schaumwein, indem eine kleine Menge Zucker und Hefe hinzugegeben wird. Dadurch entwickelt sich die Kohlensäure im Wein. Es gibt unterschiedliche Produktionsverfahren:


Die Großraumgärung „Charmant"
Die Gärung erfolgt im Tank statt in Flaschen. Mit dieser kostengünstigen Methode lassen sich niedrigpreisige Schaumweine erzeugen. Anschließend wird der Wein gefiltert (von der Hefe getrennt) und eine Dosage (Mischung aus Wein und Zuckersirup oder konzentriertem Traubenmost) wird hinzugefügt.

Die Flaschengärung „Transvasierverfahren"

Bei diesem Verfahren lagert der Grundwein mindestens 2 Monate auf der Hefe in der Flasche. Danach wird der Schaumwein in einen Drucktank umgefüllt und die Hefe herausgefiltert. Anschließend wird der Schaumwein mit Dosage versetzt und wieder auf neue Flaschen gefüllt. Dieses Verfahren ist kostengünstiger und weniger aufwendig als die traditionelle Flaschengärung.

 

Die traditionelle Flaschengärung „Herstellung des Champagners"
Die Gärung erfolgt nur in der Flasche und lagert dort mindestens neun Monate auf der Hefe. Die Flaschen werden mit dem Kopf nach unten aufgestellt und einige Wochen lang einmal täglich gerüttelt, damit sich die Hefe absetzt und zur Flaschenmündung rutscht. Im Tiefkühlbett gefriert sie schließlich zum Eispfropfen, wird entfernt und die fehlende Weinmenge durch die Dosage ersetzt. Nun wird die Flasche neu verkorkt, lagert noch einmal bis zu drei Jahren und kann dann endlich genossen werden.





Der Unterschied zwischen Schaumwein & Perlwein

Perlwein enthält weniger Kohlensäure als Schaumwein. Beim Perlwein wird sie nachträglich zugefügt und entsteht nicht bei der Gärung in der Flasche. Der Druck in der Perlweinflasche darf 2,5 bar nicht überschreiten, während der Druck in einer Schaumweinflasche bei mindestens 3 bar liegen muss. Der Alkoholgehalt bei Schaumwein muss mind. 10 % vol betragen, bei Perlwein darf er darunterbleiben.





Herkunft & Bezeichnung

Schaumweine werden in verschiedenen Regionen angebaut. Jedes Herkunftsland hat seinen eigenen Namen.
Die französische Bezeichnung „Champagner“ ist seit dem 29. Juni 1936 in Frankreich geschützt. Das bedeutet, dass nur Schaumweine, die in der Weinbauregion Champagne hergestellt wurden, den Namen Champagner tragen dürfen. Aus anderen Weinbauregionen hergestellte Schaumweine heißen in Frankreich Crémant. Die in Deutschland hergestellten Produkte tragen beim Schaumwein den Namen Sekt und beim Perlwein den Namen Secco.

 


Lagerung

Schaumwein ist zum Trinken da. Warten Sie bei normalen Flaschen nicht auf den besonderen Moment, sondern feiern Sie die Feste, wie sie fallen. Bereits kleine Fehler bei der Lagerung können den Genuss verderben. Daher lagern Sie nur besondere Jahrgänge und sorgen Sie für beste Bedingungen. Schaumwein baut nach und nach die Kohlensäure ab. Beim natürlichen Alterungsprozesses werden über die Jahre die geschmackgebenden Aromastoffe abgebaut. Der Grund dafür ist, dass Schaumwein oder Champagner die Kellerei am Höhepunkt der Reife verlassen. Ungeöffneter Schaumwein hält sich in der Regel 1-3 Jahre. Champagner je nach Qualität sogar bis zu 10 Jahren. Einen Perlwein genießt man idealerweise unmittelbar nach der Abfüllung in Flaschen. Je länger die Abfüllung zurückliegt, desto mehr verliert der Perlwein an Aroma.




Genuss

Schaumweine sollten zwischen 6 – 9 C° genossen werden.
Es gibt ihn zum Anstoßen bei Feierlichkeiten, vielleicht auch noch als Aperitif vor einem gehobeneren Essen zu Hause oder im Restaurant – und an besonderen Tagen auch mal zum Frühstück. All die Prickler eignen sich nicht nur für das kleine Prosit nebenbei, sondern sind auch ideale Speisenbegleiter.