Geschichte
Das „Getränk der Götter“.
Der Ursprung des Rotweins liegt nach heutigen Vermutungen bereits etwa 8.000 Jahre zurück. Man fand vor Kurzem eine Pressanlage aus dieser Zeit, die in der Nähe von Damaskus (Syrien) aufgestellt war. Rotwein ist aus der Antike als bedeutendes Getränk und Heilmittel bekannt. Unter anderem wurde er 400 vor Christus durch Hippokrates bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems verordnet. Der Weinbau breitete sich rasend schnell aus und gelangte vom Irak nach Kreta und Gallien. Bewohner dieser Gegenden waren bekennende Weintrinker und auch die Germanen züchteten schließlich an Mosel und Rhein ihre ersten Trauben.
Herstellung
Rotwein ist ein aus roten Weintrauben hergestellter Wein.
Der Saft der roten Traube ist weiß. Die Farbe erhält der Rotwein aus der Traubenschale während der Mazeration.
Mazeration
Der Begriff Mazeration kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Einweichen“.
Als Mazeration wird der Prozess während der ersten Zeit der Weinherstellung bezeichnet, wenn der Most noch einen direkten Kontakt mit den Schalen der Weintrauben hat. Bei der Herstellung von Rotwein bleibt der Most bis zu mehreren Wochen zusammen mit den Traubenschalen im Gärtank. Ziel dieser Vorgehensweise ist sicherzustellen, dass der Most möglichst viel von der Farbe und den Aromen aus dem Fruchtfleisch und den Schalen aufnehmen kann. Dadurch wird der Geschmack intensiver und verstärkt die Farbe des Rotweins. Bei der Mazeration erhält der Wein seine Tannine.
Tannine verleihen Rotweinen mehr Rückgrat, Alterungspotenzial und werden mit der Zeit weicher. Sie sind für das trockene Mundgefühl verantwortlich, das man auch bekommt, wenn man zu starken Tee trinkt. Rotwein wird nach der Mazeration weiter ausgebaut (Edelstahltank, Holzfass oder Barriquefass). Der Ausbau dauert mindestens zwei Jahre, kann bei edlen Weinen auch bis zu 5 Jahren oder länger dauern.
Rebsorten
Für viele Rebsorten, aus denen Rotwein gewonnen wird, sind die Bedingungen in den trockenen, sonnenreichen Regionen dieser Länder optimal. In Deutschland sind ein Drittel der Rebflächen mit roten Weinsorten bestockt. Die größten Anbaugebiete sind in Rheinhessen und der Pfalz. Deutscher Rotwein ist so angesehen wie lange nicht mehr. Wenn man über Wein und Deutschland spricht, denkt man zuerst an Weißwein. Doch die Situation ändert sich. Dazu beigetragen hat der Klimawandel und das Engagement der Winzer. Sie haben sich weitergebildet in der Rotweinwelt und so entdecken wir in jedem ehrgeizigen Weingut Holzfässer in vielen Größen. Die Erfahrungen im Anbau neuer roter Rebsorten wird immer größer und die Qualität steigt Jahr für Jahr.
Bekannte und beliebte Rebsorten, aus denen weltweit vorzügliche Rotweine hergestellt werden, sind zum Beispiel Cabernet Sauvignon und Merlot. In Deutschland hat der Spätburgunder die größte Fläche, auch bekannt als Pinot Noir. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Rebsorten, aus denen erstklassige Rotweine hergestellt werden.
Lagerung
Für Weinkenner, die nicht nach einer Geldanlage suchen, sondern nur einen guten Rotwein angemessen reifen lassen wollen oder ihn sich zu einer passenden Gelegenheit gönnen, gelten einige wenige Regeln, mit denen die Rotwein-Lagerung ohne großen Aufwand gelingen sollte und dafür benötigen Sie nicht einmal ein eigens hierfür eingerichtetes, traditionelles Kellergewölbe.
Regel Nr. 1: Temperatur
Zwischen 10 und 14 Grad sollten das ganze Jahr über beibehalten werden, um die Qualität auch über einen längeren Zeitraum zu garantieren.
Regel Nr. 2: Licht
Sehr schlecht ist es für gelagerte Rotweine, wenn zu viel Licht an die Flaschen gelangt. Je mehr Sonnenstrahlen Wein aushalten muss, desto mehr reduziert sich seine Haltbarkeit. Daher sollten Sie immer darauf achten, dass Sie Ihren Wein kühl und dunkel lagern.
Regel Nr. 3: Luftfeuchtigkeit
Je nachdem, wie lange Sie einen Wein lagern möchten, müssen Sie auch auf die richtige Luftfeuchtigkeit achten. Bei einer kurzen Lagerungszeit reicht eine Luftfeuchtigkeit von 30 Prozent aus. Wenn Sie Rotwein jedoch sehr lange lagern möchten, sollte die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 50 Prozent liegen. Das verhindert, dass der Korken austrocknet, was wiederum die Haltbarkeit des Weines begünstigt. Obendrein sollten Sie auch für eine angenehme, nicht riechende Luft sorgen, denn Wein kann durchaus auch Gerüche aufnehmen
Regel Nr. 4: Ruhe
Wein braucht Ruhe und verträgt Erschütterungen nur sehr schlecht. Lagern Sie die Weinflaschen daher am besten immer mit dem Etikett nach oben, sodass Sie bei der Auswahl nicht jede Flasche unnötig drehen bzw. in die Hand nehmen müssen.
Genuss
Rotweine sollten zwischen 14 – 18 C° genossen werden.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, zumindest angeregt diskutieren. Gourmets und Weinliebhaber versuchen seit Langem, eine Formel für die Harmonie von Essen und Wein zu finden. Das Ergebnis ist meistens dasselbe: Einzig und allein der individuelle Geschmack und die persönliche Definition von Genuss entscheiden darüber, welcher Wein zu welchem Essen passt. Über Generationen hinweg galten folgende Grundregeln: Zu weißem Fleisch und Fisch trinkt man Weißwein zu dunklem Fleisch und Wild Rotwein. Man sollte diese Regeln nicht missachten, besonders nicht bei Rezepten der klassischen Küche, darf sie aber auch nicht zur Richtlinie machen.