Geschichte

Beim Roséwein handelt es sich um eine Weinsorte, von welcher heutzutage nur bekannt ist, dass diese definitiv aus Frankreich stammt. Der genaue Zeitpunkt der Erfindung kann hingegen nicht datiert werden. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass Roséwein bereits zur Zeit des Mittelalters vor allem durch Klöster produziert und vertrieben wurde.

In den folgenden Jahrhunderten wurde der Roséwein dann auch über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt, was nicht zuletzt auch auf die Handelstätigkeiten zurückzuführen sein dürfte, welche sich zu dieser Zeit intensivierten. So gelangte nicht nur das Produkt Roséwein, sondern auch das Wissen über dessen Herstellungsverfahren nach Deutschland und in die restlichen Teile Europas. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts begannen deshalb auch Winzer außerhalb von Frankreich mit der Produktion dieser Weinsorte.





Herstellung

Roséwein ist ein aus roten Weintrauben hergestellter Wein. Wenn man eine rote Traube auspresst, erhält man weißen Traubensaft. Die Farbe gewinnt der Wein aus der Traubenschale während der Mazeration.

Mazeration

Der Begriff Mazeration kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Einweichen“.
Als Mazeration wird der Prozess während der ersten Zeit der Weinherstellung bezeichnet, wenn der Most noch einen direkten Kontakt mit den Schalen der Weintrauben hat. Bei der Herstellung von Rosé bleibt der Most nur wenige Stunden zusammen mit den Traubenschalen im Gärtank, um etwas Farbe aus den Traubenschalen zu bekommen. Stärker gefärbte Roséweine entstehen, wenn die roten Weintrauben etwa zwei bis maximal drei Tage Kontakt mit dem Most haben.

2009 zog die EU-Kommission nach heftigen Protesten von Weinbauverbänden einen Gesetzesvorschlag zurück, der den Winzern erlaubt hätte, Roséwein auch durch einfachen Verschnitt von Rot- und Weißwein zu erzeugen. Dieses Verfahren ist außerhalb der EU erlaubt und wird zur Herstellung einfachster Roséweine angewandt.





Rebsorten

Ideale Bedingungen für rote Trauben, aus denen auch Roséwein gewonnen wird, findet man in trockenen und sonnenreichen Regionen. Deutschlands beste Roséweine kommen aus den Rotweinregionen Baden, Württemberg, Pfalz, Rheinhessen und dem Rheingau.

Eine Besonderheit in Deutschland ist der Weißherbst. Er darf lt. deutschem Weinrecht nur aus einer roten Rebsorte gekeltert werden und zusätzlich aus einer Lage stammen. Vorzugsweise werden hierfür Spätburgunder oder Portugieser verwendet.

In anderen Roséweinen können mehrere unterschiedliche Rebsorten zur Herstellung verwendet werden. Die Anzahl der Rebsorten, die zur Herstellung verwendet werden, sind jedoch kein Qualitätsmerkmal.

Bekannte und beliebte Rebsorten, aus denen weltweit vorzügliche Roséweine hergestellt werden, sind zum Beispiel Cabernet Sauvignon oder Merlot. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Rebsorten, aus denen erstklassige Roséweine hergestellt werden




Lagerung

Roséweine sind für den „schnellen" Genuss gemacht, d.h. sie sind nicht für eine langjährige Lagerung geeignet. Die Weine sind fruchtig, frisch, unkompliziert und enthalten wenig Gerbstoffe. Dank dieser Eigenschaften schmeckt ein Roséwein kurz nach der Abfüllung am besten. Der Wein sollte also innerhalb ein bis zwei Jahren getrunken werden.




Genuss

Roséweine sollten zwischen 6 – 8 C° genossen werden.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten-zumindest angeregt diskutieren. Gourmets und Weinliebhaber versuchen seit Langem, eine Formel für die Harmonie von Essen und Wein zu finden. Das Ergebnis ist meistens dasselbe: Einzig und allein der individuelle Geschmack und die persönliche Definition von Genuss entscheiden darüber, welcher Wein zu welchem Essen passt.
Ein Roséwein eignet sich dank seiner Leichtigkeit hervorragend zur mediterranen Küche, Salaten, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten.